Hilfsmittel

Früher mussten die Funkamateure erst eine Telegrafie-Prüfung ablegen, bevor sie mit der Taste losfunken durften. Heute darfst du CW-QSOs machen, auch wenn du gar kein CW kannst. Das machen viele. Weil es Spaß macht. Und meistens geht das sogar ganz gut.

In den Funkamateuren steckt immer noch die Angst vor Fehlern beim Morsen. Sie wurde uns über Jahrzehnte so anerzogen und ist heute völlig unbegründet.

Klar. Die ersten Versuche sind erste Versuche. Das wird zwar funktionieren, ist aber auf Dauer nicht befriedigend. Dann kommen Standard-QSOs. Rapport, Name, QTH, Dank, 73. Später werden die Standard-QSOs länger und ergänzt durch Stationsbeschreibung und Wetterbericht. Verständigung unter Funkamateuren mit internationalen Kürzeln und ohne Kenntnis einer Fremdsprache. Die Funkkürzel lernst du am schnellsten. CQ, RST und 73 erkennst du vielleicht schon am Gesamtklang. Und irgendwann kannst du auch Klartext im Kopf lesen.

Früher musste man sich über ein Jahr lang in Trockenübungen durch viele Fünfergruppen quälen bis zur ersten Funkverbindung. Und wenn es dann endlich soweit war, dann war man so aufgeregt, dass in der Funkverbindung nichts wirklich gelang und der Operator anschließend durchgeschwitzt und reif für eine Dusche war.

Wir fangen einfach an. Gleich auf dem Band. Gleich rein in den Funkverkehr.

Wem CW schwerfällt, nimmt den PC. Lass den für dich decodieren und gib mit der Tastatur. Software dazu gibt es reichlich. Erfahrene alte CW-Hasen erklären immer wieder gern, dass es deinen Lernfortschritt hemmt, wenn du dir vom PC helfen lässt. Lass dich nicht beeindrucken. Wahrscheinlich fahren die auch gern Autos mit Schaltgetriebe und ohne Navi. Anfangs ist es besser, wenn du den PC als Sicherheit mit dabei hast. Und Spaß beim Lernen ist ganz wichtig. Die Kunst kommt dann schon ganz von selbst.

Selbst gute Telegrafisten verwenden solche Hilfsmittel. Kein ernsthafter Contester gibt mit einer Morsetaste. Das macht der PC. Sie nutzen sogar Decoder, die alle QSOs parallel und auf einmal dekodieren und aufschreiben. Beim CW-Contest sind solche CW-Skimmer für Experten unentbehrlich. Aber lasst uns mal klein anfangen:

Zuhören kann man mit dem Handy : Morse Expert oder Morse Code Reader. Das Handy einfach in die Nähe des Lautsprechers halten und schon kann man lesen, was da so piepst. Am PC empfehlen wir CWGET. Am besten mit Audiokabel vom Lautsprecher-Ausgang des Empfängers zum Mikro-Eingang des PC. Nicht alle Transceiver haben eine interne Soundkarte und einen USB-Anschluss. Wer z.B. einen IC-7300 hat, der ist jetzt fein raus. Ideen und weitere Anwendungen findet man auf der Seite von Ludwig (DK5KE). Oder bei Manfred (DC9ZP).

Lies fleißg QSOs mit und staune über die vielen Fehler, die andere machen. Und guck dir die Funktionen deines CW-Text-Speichers an, zum CW-Senden. Wenn du damit umgehen kannst, dann kannst du bald schon ein kleines Standard-QSO wagen.

Vielleicht findest du eine Möglichkeit mit der PC-Tastatur zu senden. Also tippen und der Transceiver morst deinen Text. Das wäre genial. CwType zum Beispiel kann sowas.

Lass dir Zeit, und probiere alles in Ruhe aus. Beim Empfang wirst du nach und nach die besten Einstellungen herausfinden und zum Senden musst du vielleicht sogar ein kleines Schalt-Interface bauen. Eine Anleitung dazu findest du in der Hilfe von CWType. - Viel Spaß beim Experimentieren.